Am Morgen des zweiten Tages, als der Duft von frisch gebackenem Brot durch die alte Holzküche des Biohofs in Schöneck zog, brach Michaela Weber, 35, die Stille mit einer Frage, die alles veränderte: "Wann entscheidest du dich?" Der Biobauer Thomas Müller, 39, saß mit beiden Händen um seine Tasse Kaffee, blickte aus dem Fenster auf seine 45 Hektar Land im Erzgebirgskreis, und schwieg. Nicht weil er keine Antwort wusste – sondern weil er plötzlich merkte: Diese Show war nicht mehr nur ein Fernsehexperiment. Es war sein Leben.
"Ich hab schon eine Tendenz" – aber kein Name
Thomas Müller, gebürtiger Sachse, 1,93 Meter groß, Steinbock, Brillenträger seit 30, lebt seit 2008 allein auf dem elterlichen Hof, den seine Familie seit 1987 bewirtschaftet. Er ist kein typischer Kandidat. Kein Werbeplakat für Landwirtschaft, kein Maskulin-Icon. Er ist jemand, der nach einer schweren Depression im Jahr 2016, ausgelöst durch den Verlust seiner Mutter und berufliche Überlastung, jahrelang im Stillen gekämpft hat. "Ich habe die Vergangenheit hinter mir gelassen", sagte er gegenüber RTL. "Jetzt bin ich bereit für eine neue große Liebe. Mit zwei Kindern. Ganz normal."
Seine Auswahl der beiden Hofdamen – Sandra Schmidt, 33, Krankenschwester aus Chemnitz, und Michaela Weber, 35, Feldwebel der Bundeswehr aus Zwickau – war scheinbar zufällig. Doch die Dynamik war es nicht. Schon am Frühstückstisch des zweiten Tages, am 13. April 2025, legte Weber los. "Unsere Gedanken kreisen halt, wie du dich irgendwann entscheiden wirst. Hast du schon eine Favoritin?" Sandra Schmidt, die erst nach einer Nacht mit Müller verbracht hatte, war sprachlos. "Ich war so ein bisschen sprachlos", erzählte sie später TV Spielfilm. "Wir hatten doch noch gar nichts hinter uns."
Die Entscheidung – und das Geständnis, das alles veränderte
Am 15. Mai 2025, in der dritten Folge von "Bauer sucht Frau 2025", fiel die Entscheidung: Sandra Schmidt verließ den Hof. Michaela Weber blieb. Die Zuschauer jubelten. Doch die wahre Überraschung kam erst am Küchentisch, nachdem die Kameras abgedreht waren.
"Ich trage seit Kurzem eine Brille", gestand Weber. Müller erstarrte. Denn in der Kandidatenpräsentation hatte er gesagt: "Was ich wirklich nicht so toll finde bei Frauen – eine Brille. Macht manche Frauen älter." Ein Satz, der ihm später zum Vorwurf wurde. Doch jetzt? Er lachte. "Aber ich hab dich ja ohne Brille kennengelernt", sagte er. Und dann, mit einer Ruhe, die überraschte: "Also mir ist völlig egal, ob sie eine Brille trägt oder nicht. Denn ich hab mich in sie verknallt."
Michaela Weber, seit 2019 bei der Bundeswehr stationiert, hatte Angst, wegen einer "Kleinigkeit" abgewiesen zu werden. "Ich dachte, das wäre das Ende", sagte sie Bluewin. "Dass er das akzeptiert – das hat mich wirklich gerührt."
Ein Kandidat, der Geschichte schreibt
Thomas Müller ist der erste Kandidat in der Geschichte von "Bauer sucht Frau", der offen über eine schwere Depression spricht. Laut RTL-Redakteurin Ines Wagner, die die Sendung leitet, war dies ein bewusster Schritt: "Wir wollten zeigen, dass psychische Gesundheit kein Stigma ist. Dass jemand, der einmal gebrochen war, wieder lieben kann – und das mit ganzer Kraft."
Sein Hof, 35 Kilometer südlich von Chemnitz, mit 4.200 Einwohnern, ist kein Touristenmagnet. Keine Instagram-Post-Location. Hier wachsen Kartoffeln, Roggen, Hafer – biologisch, ohne Chemie. Müller pflügt mit dem Traktor, schneidet Heu, füttert die Ziegen. Seine Brüder arbeiten ebenfalls in der Landwirtschaft. Er hat keine große Familie, keine große Zukunftsvision – nur eine: "Ich will mich neu verlieben. Und zwei Kinder haben. Einfach. Normal."
Was kommt jetzt? Die nächste Phase
Die Hofwoche fand vom 12. bis 19. April 2025 statt. Die Ausstrahlung läuft seit dem 15. Mai 2025. Die nächsten Folgen, ab dem 22. Mai, zeigen, wie sich das Paar in der realen Welt begegnet – in Chemnitz, in der Kaserne in Leipzig, auf dem Hof in Schöneck. Wird die Liebe halten? Oder wird die Distanz, die Lebenswelten, die unterschiedlichen Rhythmen – einer lebt im Rhythmus der Natur, die andere im Dienstplan der Bundeswehr – zu groß?
Die Zuschauer warten. Nicht nur auf Romantik. Sondern auf Authentizität. Auf eine Geschichte, die nicht mit einem Kuss endet, sondern mit der Frage: Kann Liebe auch dann wachsen, wenn man nicht perfekt ist? Wenn man eine Brille trägt? Wenn man einmal am Boden war?
Warum das alles wichtig ist
Es geht hier nicht um Zocker-Action oder Drama für die Nielsen-Ratings. Es geht um eine neue Art von Realitätstv. Eine, die nicht mit Konflikten, sondern mit Verletzlichkeit punktet. Thomas Müller ist kein Held. Er ist ein Mensch. Und das macht ihn stark. In einer Zeit, in der Perfektion gefeiert wird, zeigt er: Es ist okay, kaputt gewesen zu sein. Es ist okay, eine Brille zu tragen. Und es ist okay, sich langsam zu verlieben.
Frequently Asked Questions
Warum ist Thomas Müller ein historischer Kandidat bei "Bauer sucht Frau"?
Thomas Müller ist der erste Kandidat in der 20-jährigen Geschichte der Sendung, der offen über eine schwere Depression spricht, die er 2016 überwunden hat. Seine Teilnahme setzt ein neues Zeichen: Psychische Erkrankungen werden nicht als Schwäche, sondern als Teil der Lebensgeschichte dargestellt – und das mit Respekt und ohne Klischees.
Warum war die Brille ein so großes Thema?
Thomas Müller hatte in der Kandidatenpräsentation explizit gesagt, er finde Frauen mit Brille weniger attraktiv – ein Kommentar, der später kritisiert wurde. Als Michaela Weber gestand, dass sie seit Kurzem eine Brille trägt, stand die ganze Sendung vor einem moralischen Test. Dass er sie trotzdem akzeptierte, war ein Wendepunkt – nicht nur für das Paar, sondern für die Sendung als Ganzes.
Wo genau liegt der Biohof von Thomas Müller?
Der Hof befindet sich in Schöneck, einem Ort mit rund 4.200 Einwohnern im sächsischen Erzgebirgskreis, etwa 35 Kilometer südlich von Chemnitz. Der Hof wurde 1987 von der Familie übernommen; Thomas Müller betreibt ihn seit 2008 hauptberuflich als Biobauer mit 45 Hektar Nutzfläche.
Wie sieht der weitere Ablauf der Sendung aus?
Nach der Hofwoche folgen Ausstrahlungen ab dem 22. Mai 2025, in denen das Paar in ihren jeweiligen Lebensräumen – Chemnitz, Bundeswehrkaserne, Biohof – zusammenkommt. Das Finale ist am 19. Juni 2025 geplant. Es wird zeigen, ob die Liebe über Distanz, Beruf und Lebensstile hinweg hält – oder ob die Realität härter ist als die Fernsehromantik.
Welche Rolle spielt die Bundeswehr in dieser Beziehung?
Michaela Weber ist seit 2019 als Feldwebel bei der Bundeswehr stationiert – ein Beruf mit strengen Dienstplänen, häufigen Verlegungen und wenig Privatleben. Das steht im scharfen Kontrast zu Müllers ruhigem, jahreszeitlich geprägten Hofleben. Ob sie gemeinsam einen Weg finden, ist eine der zentralen Fragen der weiteren Folgen – und ein seltener Einblick in die Lebenswelt von Soldatinnen in der Realität.
Warum hat Thomas Müller sich für eine Bio-Landwirtschaft entschieden?
Nach seiner Depression suchte er nach einem Leben, das ihm Sinn gab. Die Landwirtschaft, die er von klein auf kannte, wurde zur Heilung. Biologisch zu arbeiten bedeutet für ihn: Verantwortung, Geduld, Respekt vor der Natur. Es ist kein Beruf, sondern eine Haltung – und genau das macht ihn attraktiv für jemanden, der auch nach Authentizität sucht.